Propellerfahrzeug. Der schweizerische Kruckenberg 1935

Ein weiteres „Zurück in die Zukunft Vehikel“ steht auf den Schienen!

Hier mal als erstes der echte Propellerantrieb. Der weiter unten beschriebene Antrieb hielt dem Fahrtest nicht stand. Vier verschiedene, gekaufte Propeller waren Flops. Was bei meinem kleinen Propellercar funktionierte (gegeneinander gesetzte Propeller) klappte hier nicht.

Zudem musste der Motor (80Watt) gegen einen von 165 Watt ausgetauscht werden! Der selbst hergestellte Aluschwirbel besitzt jetzt symetrisches Profil. Das heisst, er hat vor- und rückwärts gleiche Leitung. Das Abbremsen ist fast wichtiger als das Beschleunigen! Durch die starke magnetisierung des wuchtigen 12 Volt Marinemotors steht er sofort still für die Umkehrleistung. Nun kann das rund 10 Kilo schwere Teil bewegt werden. 

https://www.youtube.com/watch?v=iCDv6j1Eex0

Zur Geschichte

Wir haben das Jahr 1935. Eine Zeit der Neuentwicklungen im Eisenbahnwesen. In Deutschland war es unter anderem die Dampfloktechnik um den Schnellzugsverkehr zu beschleunigen. Daneben entstanden erste, erfolgreiche Diesellokomotiven.

Die Pionierlok V140 001 1’C’1 mit hydrodynamischer Leistungsübertragung, so als Beispiel. Etwas später die gigantische Diesel-Doppellok 2’Do1’+1’Do2’  CFR-Baureihe DE 241. Es gibt Fotos der Testfahrten in der Schweiz. Siehe Wikipedia :CFR-Baureihe_DE_241 der Rumänischen Staatsbahnen mit 4400Ps. Ein Gemeinschaftswerk der Winterthurer Gebrüder Sulzer AG (Planung, Dieselmotoren), der BBC Baden (elektrische Ausrüstung) und Henschel&Sohn (Fahrzeug).

Europäische Zusammenarbeit. Die Lok war Jahrzehntelang in Betrieb und ist heute als Museumslok erhalten.

Dann kam die braune Killerwelle des Weltkriegs und zerstörte alle diese innovativen Versuche.

Nun zum Fahrzeug. Wie bei allen Projekten lege ich grossen Wert auf die Machbarkeit in Wirklichkeit.

Die Vorgeschichte: Die SBB bestellte 1934 bei SLM (Schweizerische Lokomotivfabrik) zwei Dieseltriebwagen (Vorläufer des Roten Pfeils).

Erstmals entstand ein Fahrzeug in Leichtbauweise (Stahlrahmen mit Aluaufbau). Sulzer lieferte die Dieselmotoren, ebenfalls Leichtbau mit Aluminiumelementen. Nun war noch das Problem des Verstellpropellers zu lösen. Und siehe da. Nachdem Escher Wyss, Zürich anfangs der dreissiger Jahre ein Dieselmotorschiff mit Verstellpropeller gebaut hatte, rüstete sie auch die beiden, in der Thunerwerkstätte entwickelten Militärflugzeuge C-35 und C-36 damit aus.

So konnte ich mein Propellerfahrzeug mit europäischer Technik bauen und das Trumpianerland links liegen lassen!

Ich stelle mir ein Experimentalfahrzeug vor, welches die drei Firmen gemeinsam als „high-tech“ Technologieträger entwickelt haben.Ansätze der Windkanalstromlinienform fehlen hier noch. Dennoch achtete man auf eine gewisse Windschlüpfrigkeit……

Im Gegensatz zum Kruckenberg Zeppelin kann mit dem Propeller hier gebremst werden (Propelleblätter werden über den Nullpunkt gedreht. Eine Technik, die damals noch Neuland war aber offenbar schon erprobt war.

Der Aufbau ist aus Aluminium, die Scheiben Plexiglas (Flugzeugglas.) Gewicht ca.15 Tonnen. Motorleistung 300PS.

Soweit meine Gedanken zur Technik……

Die Schilder dürfen auch nicht fehlen!

Selbst Nachttauglichkeit ist gegeben. Positionslichte, Lampen und Innenbeleuchtung können individuell Zugeschaltet werden. Hier sind die Scheiben noch nicht eingesetzt. Sie können alle nur eingeschoben werden (o.75mm Akrylglas).

Die ausklappbare Einstiegstreppe. 

Das Fenster des Piloten

Selbst für einen etwas beleibten Hauptaktionör hat es hier genügend Platz.

Der Trick mit den Magneten. Die Stühle können zur Bodenreinigung(auch im Modell) herausgenommen werden. Lässt man einige weg, kann man das Vehikel auch als Express Postfahrzeug verwenden……

Das Heck mit den Kühllamellen die bei Rückwärtzsfahrt auch funktionieren. Hier sind noch die Slowprops montiert. Sie brachten zuweing Leistung! Der Ring ist aus zwei 3mm Kirschbaumholz Streifen mit Epoxidharz in einer Form hergestellt worden. Das Kirschbaumholz stammt von einem 150 jährigen Schrank. Wunderbar parallele Fasern und sehr biegsam! Finde heute solches Holz! Beim Aufschneiden kam der Kirschenduft trotz des Alters heraus!

Hier nun der selbst hergestellte, ausgewuchtete Aluschwirbel mit grosser Leistung!

Tankdeckel und Batteriebox.

Die Stirnlampe.

Das Lüfterrad.

Ein gemütliches Dreiersofa.

Butterweich gefederte Pendeldrehgestelle mit Freilaufachsen und Bremsattrappen.

Nun zur Konstruktion:

Gerne versuche ich, mein Vorgehen nach der Recherche der technischen Grundlagen zu zeigen.

Als erstes entstehen Skizzen.

Das generelle (Gedanken-) Layout und die Stahlrohrkonstruktion.

Das Drehgestell, Bremsgestänge, Freilaufachsen und Kühllamellen.

Die Vermassung 1:5

Die Klapptreppen mussten exakt 1:1 aufgezeichnet werden.

Armaturen und Sitz Skizze.

Transparentfolie brauche ich für das Übertragen der Formen zum Schablonen herstellen mittels Nadel ( bei Rundungen nahe beieinander).

Hier sind die Bögen des Aufbaus aufgezeichnet. Mehr Pläne sind nicht vorhanden. Der Rest ist kreatives Umsetzen.

Sämtliche Schablonen aus MDF und Radeinspanner für die Drehbank.

Ich liebe die Auslegeortnung for dem Zusammenbau!

Der Aufbau:

Der wichtigste Test für die Laufeigenschaften. Einstellen der Spur und fahren durch die Weichen.

10mm Unebenheiten werden theoretisch geschluckt!

Drehgestellteile.

Bewusst ist der Aufbau so gehalten, dass auch der Feinschliff vor dem behandeln mit Leinölfirnis maschinell getätigt werden kann.

Massive Verkabelung mit zwei Hauptschaltern und einer 4A Sicherungsbox. Dazu der Fahrtregler und der Steuerwürfel für das Licht.

Futaba Empfänger und die solide, einfache Fernsteuerung sind unter hundert Franken zu haben…..

Die Motoreinheit. Spannungsloser Antrieb (Fibrationen) durch eine zwischengeschaltete Kreuzkuppplung.

Conrad LED Leuchten.

Dachkontakte mittels Bananenstecker.

Rohbau des Pilotenstands.

Die Transportkiste. Sie darf nicht zu schwer sein, sollte aber einen guten Schutz bieten.

Isolationsplatten 4cm und ein Rahmen aus uraltem Tablarholz.

Die Polsterung hinten.

Ausklappbare Vorderfront. 

Gepolstertes Auflager zur Entlastung der Drehgestellfedern.

M6 Gewindestangen mit Senkmuttern zum Sichern mit dem Werkzeug dazu.

Die gelben Wände sind alle einschiebbar.

Dachpolsterung und Deckelabstützung.

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