Unverkennbares Merkmal der PRR Decapods sind die beiden „Pressluftkübel“ an der Front.
Vorerst habe ich sie nur ganz leicht verwittert.
Hier gab es einige Arbeit. Nach Fotos exakt nachgestaltete Injektoren.
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Die Mechanik der Aschenkasten und dieser selbst sind Eigenbau!
Auch das Leitblech unter dem Feuerrost zum Aschenkasten ist korrekt und schliesst die unschöne Sichtlücke.
Bereit zum zusammensetzen!
Beschrieb des Originals und weitere Details folgen hier:
Die Class I1s 2-10-0 Decapod war lange Zeit in der Zentralregion der Pennsylvania Railroad das Arbeitspferd schlechthin. Die Stückzahl von 598 Einheiten zeigt das auch deutlich! Der Prototyp wurde 1916 in den eigenen Wekstätten in Altoona gebaut. Eine erste Serie von 125 Einheiten folgte.
Die restlichen 475 baute Baldwin, rüstetete sie jedoch mit dem massiven Worthington Feedwater Heater auf der linken Seite aus. Es waren für die damalige Zeit brutal-kräftige Lokomotiven, beim Personal nicht beliebt, denn ihre Laufeigenschaften waren extrem rauh. Am Anfang besassen nur die äusseres Achsen Spurkränze, die drei Inneren waren blind (!) Später wurde das geändert. Nur die mittlere war dann noch Spurkranzlos. Um 1930 herum bekamen sie ein neues, besseres Bremssystem mit zwei Druckluftpumpen.
Um 1938 herum wurde der Zylinderfüllungsgrad verbessert, was die Leistung weiter steigerte.
Wie bei so mancher Bahn blieben viele dieser einfach und robust gebauten Ungetüme bis zum Schluss des Dampfbetriebes (1957) im Einsatz. Sie überlebten selbst die moderneren Superloks wie die mehr als doppelt so starken Q2 4-4-6-4 (Baujahr 1944) um Jahre.
Nun zum Modell: Von Trainmaster aus Kilchberg, Schweiz (Werner Meer) konnte ich günstig dieses Sunset Modell kaufen. Es ist eine in Altoona gebaute I1s, die Betriebsnummer ist 1753. So quasi eine spartanisch ausgerüstete Maschine, ohne Worthington Vorheizer, ohne Schalldämpfer für die Hilfsbetriebe und ohne mechanischen Öler.
Da ich, wie wohl viele Modellbahner, die Tendez habe, die modernsten Versionen aufzurüsten, habe ich hier für einmal sogar meinen „Free Lance Pfad“ verlassen und das ansonsten schon gut detaillierte Modell so Original wie möglich nachgerüstet!
Nun kann sie einigermassen neben dem Supermodel von Precision Scale bestehen. Einige Dinge, wie das schliessen der Lücke zwischen Rahmen und Motor, sind bei mir noch sorgfältiger ausgeführt. So sollten auch die ganz Exakten unserer Zunft Freude daran haben!
Ein absoluter Knüller ist der riesige Tender. ein 210-F-82B, der in den vierziger Jahren neu gebaut wurde. 77’000 Liter Wasser und 30 Tonnen Kohle passen hinein! Zudem hat er noch eine Schöpfvorrichtung, um während der Fahrt Wasser auf zu nehmen. Der Grund für solch ein angehängtes Monster liegt in der Betriebsart. Manche Züge waren rund 9000 Tonnen schwer. Vier Decapods ,zwei vorne, zwei hinten schleppten ihn die Steigung hinauf. Anhalten, Wasser fassen und dann wieder anfahren, waren zeitraubende und damit teure, operative Elemente. Offenbar spielten die Energiekosten durch das erhöhte Gesamtgewicht eine untergeordnete Rolle!
Die Umbauarbeiten sind fertig. Farbe ist angesagt!
Die Vorderfront ist von Sunset wirklich super gestaltet. Auch die Pfeife mit Schutzschale.
Hier sieht man den von mir gebauten Aschenkasten samt Klappenmechanik. Die Lücke zwischen Motor und Rahmen ist geschlossen. Stockerengine und Injektor sind gesupert worden.
Das Original…..
Einige Leitungen habe ich nach Fotos korrigiert und ergänzt..
Der zusätzliche Tank (kein Platz mehr wegen der zweiten Pumpe auf der rechten Seite) habe ich neu gesetzt, samt Leitungen.
Schon fast eine Plattform eines Flussdampfers.
Auch hier hat Sunset gut gestaltet.
Vor allem das problemlose Trennen von Rahmen und Aufbau nach Einbau neuer Leitungen bereitete einiges Kopfzerbrechen….