Vor über zwanzig Jahren dann der Wechsel. Meine zwei Berufe Chemigraf (Druckplatten Herstellung im Buchdruck) und der Lithograf neigten sich ihrem Ende zu… überholt vom der digitalisierten Herstellung.
Was nun? Das Glück war mir hold. Ich wechselte in die Betreuung von Jugendlichen Mädchen die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden. Dort begann ich mit der Kleinproduktion von Holzspielzeugen im Rahmen eines Arbeitstrainings. heute steht die Betreuung im Vordergrund und es werden nur ganz wenige Produkte noch hergestellt. das meiste nehmen sie mit wenn sie uns verlassen.
Was sich da im laufe der Zeit so alles angesammelt hat…
Mein erstes Produkt ein Sikorsky Doppeldecker. Hirnrissig gross ca 80cm Spannweite…. viel zu schwer für Kinderhände. Ein paar Flugzeugfans fanden noch gefallen daran…..ca 10 Stück gebaut.
Der Rettungsheli war schon vernünftiger in der Grösse…..
Der nächste Heli war schon wieder viel zu mächtg geraten…. na zum Aufstellen…er hatte eine Winde und die Kabine konnte weggenommen werden… hier die Produktionslinie.. wie bei Boeing in der Krise, keine Abnehmer….
Der erste der Town carserie. Noch aus Sperrholz. Produktion ca. 35Stück.
Das erste Auto, ein Lagonda, den ich nach einem Vorbild nachgebaut habe. Ein Dinky-Toys Auto meines Bruders war das Vorbild…
Diese Laster war das erste Fahrzeug, das eine vernünftige Lenkung mit Einschlag hatte und als Pendelachse ausgeführt wurde. Das ganze Teil mit Anhänger war ca 90cm lang.
Eine hübsche Strassenszene.
Das erste Schienenfahrzeug noch ohne Schienen!
Das Sommertram für die 12cm Puppengrösse.
Strassenszene mit Tramhäuschen und Kiosk.
Aus dem original 3-Rad Morgan wird ein vierräderiges Vehikel. Mit 135 Exemplaren die höchste Produktion, die ich je baute!
So weit das Auge reicht…..
Ein Duesenberg J Speedster, noch grobschlächtig in Sperrholz gebaut…für mich der Inbegriff des Luxusautos. Von den rund 480Exemplaren haben, wenn ich recht informiert bin, drei viertel überlebt die meisten im Topzustand . Eine der höchsten Raten weltweit von einem Autotyp. Es handelt sich hier um „Stoff“ für den unlimitierten Sammler. Hunderttausende fliessen in eine Restauration. Und der Auktionspreis liegt selten unter einer Million Dollar für ein unrestauriertes Exemplar. Doch davon später……
Der Rahmen muss stimmen… auch im Modell…
Ein Glattdeckschiff auf Rollen als Spielebene! Am Schluss kann man alles direkt vom Deck in die Schubladen schmeissen. So ist schnell aufgeräumt!
Ein nun völlig „Kindergerechter“ Rettungsheli.
Produktion auf „Halde“. Er liess sich aber gut verkaufen.
Die zweite Generation. Ein kompakter Heli (mit Koaxialrotor à la Kamow) mit Rettungswinde.
Vor dem Zusammenbau: Auslegeordnung der Teile.
Der Propvenom war ein Verkaufsflop. Selbst die wenigen Exemplare gingen mühsam weg.
Der Centry war ein modernes Stadtauto in fröhlichen Farben.
Der Town Car II (Mitarbeiter spotteten ein Donald Duck Auto, stimmt genau!) nun erstmals aus Massivholz, Fichte und Buche.
Das erste echt Schienenfahrzeug, ein Tram das auf hölzernen Schienen läuft. Das Fahrgestell ist nun schon detaillierter gestaltet (mehr davon später bei der Spur80).
Der Isotte Frascini aus den zwanziger Jahren hatte ein 1:43 Metallmodell als Vorlage. Er war als robustes, einfach gestaltetes Spielzeugauto gedacht. Trotzdem blieb die elegante Form erhalten.
Die stolze Produktionslinie!
Bauformen und Schablonen. Mittlerweile konnte ich durch die jahrelange Erfahrung zügig neue Fahrzeuge entwickeln und mit den Jugendlichen in kleinen Stückzahlen produzieren. Wir boten sie sehr günstig an und das Ziel war erreicht, wenn wir die direkten Material- und Maschinenkosten damit zahlen konnten.
Wieder ein Schrittchen weiter in Richtung Modell: Der Jordan Salon. Erstmals bekamen die Kotflügel und die HMotorhaube ein dreidimensionales Aussehen. Linde und Exotenholz (Abreste von einem Schreiner!) gaben der Oberfläche ein feines Aussehen. Deluxe war bei diesem Modell der Verschluss der Türen und den nach vorne klappbaren Sitz zum hinten Einsteigen. Diese „Jordanform“ mit dem wuchtigen Kühler liebe ich sehr.
Zwischendurch entstand dieser Grand-Prix Racer. Der Aufbau und das Fahrwerk wurden separat gebaut. So konnte die Karosserie in den verschiedensten Farben lackiert werden. Er hatte eine feingängige Lenkung mit Einschlag und hinten eine Pendelachse.
Bei einemBetriebsausflug in das Schlumpfmuseum in Mühlhausen sah ich einen Bugatti mit einer amerikanischen Sonderkarosserie. Flugs ein paar Fotos geschossen. Dieser Bugatti wurde das erste richtige Modell.
Natürlich fehlen auch hier noch die Armaturen und die ganz feinen Teile aber die Form ist nun richtig herausgearbeitet. Natürlich gehört der richtige Rahmen zur Präsentation dazu!
Zusammen mit einem weiteren Modell, einer Saurer Motorspritze von 1927.
Dazu eine kleine Geschichte. Wer hat nicht Freude an Feuerwehrautos? So nebenbei kaufte ich für ein paar Franken ein Buch über Schweizer Feuerwehrautos. Und was sah ich? In der Gegend gab es einen solchen Oldtimer! ….und er eignete sich perfekt als Nachbau! Der Kontakt war schnell hergestellt. Ich nahm die Grobmasse und knipste Fotos. Schlussendlich wurden vier Exemplare gebaut die alle verkauft wurden.
Der Massstab ist 1:12. Mit einem Spezialschlüssel kann das Modell gelenkt werden. Die Schläuche sind bei uns aus ungebleichter Baumwolle von kundiger Hand in der Lingerie genäht worden.