CRI&P, Rock Island 4-8-4 R 67, # 5103
Die 4-8-4 R 67 gehört zu der letzten Serie von Dampflokomotiven der Rock Island. Baujahr 1944.
Sie ist eine Mehrzwecklokomotive mit Antriebsrädern von 187cm. Genügend schnell für Personenzüge, aber hauptsächlich für Eilgüterzüge eingesetzt. Perfekt ausgewuchtet, konnte man ruhig der Antriebesmaschinerie höhere Drehzahlen zumuten.
Das Aussehen ist relativ glatt für eine Amerikanerin, die oft übersäht mit Rohren und Zusatzeinrichtungen versehen waren.
Das Modell ist von Hallmark 1978 als Messingmodell hergestellt worden. Hergestellt noch in Japan, was mit der für ein Kleinserienmodell sorgfältig aufgebauter Konstruktion sofort ersichtlich ist. Dagegen sind die Korea- oder Chinakrücken ziemlich ein Murks… etwas für versierte Modellbahner, wenn man sie Betriebssicher hinkriegen will…
Für diese Zeit ein sehr gut detailliertes Modell, sogar mit einem einklinkbarem Dach und vollständiger Armatureneinrichtung im Cab.
Es gab also nicht sehr viel Detaillierungsarbeit meinerseits. Heutige Modelle der obersten Kategorie sind klar detaillierter (komplettes Bremsgestänge, als Beispiel) aber kosten das vier bis fünfache. Da sind die 350 CHF als unbemaltes Modell wohl nicht übertrieben.
In diesem Bereich sind einige Leitungen von mir dazu gekommen… sie ist übrigens Ölgefeuert.
Die meisten meiner Messingmodelle sind ohne Cab Armaturen. Sieht man eh schlecht. Wenn sie aber schon so schön detailiert aus der Produktion kommen, wie hier, lohnt sich eine sorgfältige Bemalung doch noch…
Das Modell aus der Schachtel. Wie gesagt 46 Jahre alt. Kostete 1978 mindestens CHF 600.-
Hier sieht man die Lücke zwischen Feuerbüchse und dem neu gebauten Rahmen, der durch das Drehgestell geführt ist.
Eine zusätzliche Detaillierung war hier nicht nötig.
Für Europäer ein wuchtiges Dampfross, bei weitem aber nicht die Grösste der 4-8-4 Maschinen.
Das Modell hat sogar schon die Klammern der Kesselbleche eingesetzt.
Solide Japanarbeit. Einzig die über die vier Antriebsachsen laufenden Federstäbe finde ich nicht ideal (sieht man nicht). Normalerweise sind die Achsen einzel abgefedert.
Ein massiver Tenderkübel!
Als Messingkonstruktion ist die über 40Jahre Strandzeit spurlos daran vorbei gegangen. Sie ist immer noch neu! Ich kann wenig bis gar nichts anfangen mit Plastikhandläufen, Leitungen und Zurüstteilen. Ausnahme, die Bremsklötze. Die sind aber bei diesem Modell ebenfalls aus Metall. Der Tenderboden ist schon für den Sound vorbereitet!
Zur Antriebstechnik: Kräftiger Motor, die Verbindung zum Getriebe ist ein Gummischlauch. Angetrieben werden alle Achsen durch die Kuppelstangen.
Die wichtigste Änderung war der korrigierte Lokrahmen im Bereich der Feuerbüchse. Dann wurde das Drehgestell unter der Feuerbüchse verschraubbar umgebaut. Im weiteren die üblichen Leitungskorrekturen und Ergänzungen, vor allem im Bereich Lok-Tender. Als Grundlage diente ein Seitenriss und einige Fotos der 5103. Die korrekten Verrohrungen sind aber, wenn überhaupt sichtbar, schwierig zu gestalten.
Dennoch kann man hier von einem korrekten Nachbau/Umbau gegenüber der 5103 sprechen. Einzig der Ersatz der schwarzen Farbe durch ein verwittertes Schwarz ist ein gewollter Kompromiss. Mir gefällt einfach der speckig-schwarze Anstrich nicht (von Ausnahmen abgesehn). Zudem werden die Details viel besser sichtbar. Wie meistens, habe ich eine ganz leichte Verwitterung gewählt und einige Details mit feinem Schwarz-Silber patiniert. Kuppelstangen und Radkränze bleiben auch hier unbemalt.
Der Farbaufbau ist recht aufwendig. Zuerst eine Grundfarbe (hier ein altes, 50 Jähriges (!) Floquil Violett auf Kunstharzbasis. Dann erfolgt das verwitterte Schwarz. Als nächstes kommt ein Gemisch von Matt- und Glankklarlack. Das ergibt eine seidenmatte Oberfläche. Jetzt kommen die Abziehbilder und die leichte Patinierung. Das Ganze wird nun ebenfalls noch mit dem gleichen Lack versiegelt.
Hier mein System für das „Spritzwerk“. Mit Heissleim schnell geklebte Ständer. Alle Gewindebohrungen und Kontaktflächen werden abgedeckt. Als geradezu Ideal sind Zahnstocher für die kleineren Teile! Teilweise in die Gewindebohrungen gesteckt.
Die Einzelteile für die Rahmenänderung: Ölgefeurte Loks haben eine Lücke zwischen Feuerbüchse und Rahmen. Ein neuer, schmaler Rahmen unter der Feuerbüchse, geklebt und verschraubt, überträgt die Kraft, so dass ich den Modellrahmen in diesem Bereich entfernen konnte.
Der Rahmen geht im Original eben teilweise zwischen dem Drehgestell durch.
Das hintere Drehgestell, jetzt verschraubt, mit korrigierter Anschraublasche. Bei alten Modellen ist es selten, dass der Doppelrahmen mit Federattrappen dazwischen dargestellt wird.
Das Gestänge (Messing vernickelt).
Die Auslegeordnung. Wichtig ist das Anschreiben der Plastikboxen, Wer weiss nach einem Jahr noch, welche Schrauben wo sind!