Der Kondensmilch Express von Konolfingen…..

Spur 80/127 Fabrikschild

Orenstein & Koppel AG,  Benzoltraktor Typ H2, Baujahr 1927, eingesetzt beim Milchverarbeiter Stalden in Konolfingen, Schweiz. Bekannteste Produkte waren die Büchsenkondensmilch und die Stalden Caramelcrème. Letztere wurde noch bis 2021 dort produziert! Heute gehört die Fabrik dem allmächtigen Nestlékonzern.

Das Museum alter Bären in Konolfingen zeigt 2024-2025 eine äusserst fundierte Sonderausstellung über die Emmentalbahnen. Grund genug, für mich, einmal ein Fahrzeug europäischer Konstruktion zu bauen. Gerade ein Ausbund der Ästhetik ist dieses „hässliche Entlein“ nicht. Aber jetzt, nach intensivem bauen, liebe ich dieses Vehikel, liebevoll von der Belegschaft als „kleine Siedi“ bezeichnet ( Siedi = Milchsiederei).

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Für einmal zeige ich hier den Zusammenbau im Baukastenstil. Ich hoffe, damit die Freude am Modellbau mit Holz (auch für Spur G) etwas an zu kurbeln…..oder ihr wollt euch einklinken…. technischer Support gebe ich gerne…. Das Museum Erlebniswelt in Toggenburg, wo die grosse Anlage alle paar Jahre eine Saison lang präsentiert wird, würde sich freuen.

Die Pläne:

Das Planmaterial war, gelinde gesagt, nicht gerade umfangreich. Fotos vom Einsatz sind äusserst rar. Zudem gab es Differenzen zwischen den Plänen. Im Museum Nordhausen ist der Sieditraktor kürzlich restauriert worden. Dieser stellt wiederum nicht die älteste Version (nach einer Foto vom Einsatz im Stalden) dar. Macht gar nichts! Hauptsache, das „Siedeli“ existiert noch! Meine Version besitzt die alten Öllampen. Eine Zeitlang fuhren sie offenbar noch mit hybrider Beleuchtung, elektrisch und Öl (nach alter Foto). Ein Modell ist immer ein Kompromiss. Ich versuche einfach, das Modell so zu gestalten, daß der Gesamteindruck stimmig ist. Ein sehr kreativer Vorgang! 

Nach Abstimmung der Masse und der Entscheidung, welche Version gebaut werden soll, habe ich als erstes die Räder hergestellt. Dann erfolgte ein absolutes Minimum auf Folien gezeichneter Details ( Bohrlöcher + Rahmen mit dem Feder- und Bremswerk). 

Noch etwas zur Bautechnik:

Speziell ist die Verschraubung mit M2 Chromstahlimbus Zylinderschrauben in verschiedenen Längen. Gewindeschrauben haben den Vorteil, daß das Holz nicht gesprengt wird beim Einschrauben. Voraussetzung ist ein Vorbohren mit einem 1,5mm Bohrer. Danach wird mit einem M2 Maschinen-Gewindebohrer, bestrichen mit Bodenwachs, das Gewinde geschnitten (mit der Handbohrmaschine). Selbst Hartholz kann, nur 3mm dick, an der Stirnseite mit einem Gewinde versehen werden! Satt, mit Gefühl angezogen, ist diese Verbindung wohl jeden anderen System Überlegen! Und Chromstahl oxidiert nicht (Leinölfirnis als Imprägnierung ist ziemlich aggressiv, hat aber den Vorteil, dass bei Beschädigung nachgebessert werden kann).. Probiert es aus! Die M2 Schrauben sind bei Conrad erhältlich. Mein Hauslieferant für die Technischen Teile.

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Zuerst die Übersicht über alle Teile.

1. Zusammenbau des Fahrwerkrahmens ( #1 + 1a). 12 x M2 x 20mm.

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2. Einsetzen der Achsfedern und justieren mit einem Kugellager als Distanzschablone. Vier M4 x 40 Zylinderschrauben mit Schaft, Stoppmuttern und dazu passende Spiralfedern. 

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3. Einsetzen des Kettenspannerbrettes für Achsen (verstellbare Zahnräder) und Motor (Langlöcher) (#10b) 3mm Torx 10 Holzschrauben 25/30/35

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4. Einschieben der Achsen, zusammen mit den Ketten (#10+10a, #11+11a). Montieren der Lagerabschlüsse am Rahmenboden (#3). 16 Stück M2 x 10mm

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5. Montage der Plattform, (#2)  6 x M2 x 16

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6. Montage des Getriebemotors12V,  1:52 RpM und Anpassen der Kettenspannung, (#9g). 2 Stück M5 x 25 Zylinderschrauben, 2 x Stellring M5 (Zwischenlage) 2 x U Scheiben.

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7. Aufsetzen des Technikträgers ( #9a-e) und der Rückwandstütze (#10c). Montieren des Haupschalters und der Sicherung. 6 x 3mm Torx 10 Schrauben 30mm, 2 x Torx 10 25mm

8.  Anschliessen des 12V 10-Zellen NiMh Akkus. Dann Testfahrt. Nach dem Getriebemotor 174rpm, Einbau eines mit 104rpm. Immer noch zu schnell! Mit dem 52rpm passt es jetzt!

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9. Ohne Akku weiterbauen. Montage der Bremsgestänge, (#4,4a)Sorgfältiges Justieren jedes einzelnen Bremsklotzes. Dazu muss man einen Kettenspanner wegnehmen um die Schraube der runden Stange (5mm, mit Stirnseitigem M2 Gewinde!) für den Hebel, welcher den Klotz trägt, von innen nach aussen setzen zu können. 4 x M2 x 20mm, 8 x M2 x 8mm, 4 x U-Scheiben, Speziell kurzer Imbusschraubenzieher

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10. Montieren der Puffer (#5,5a) und der Kupplung (#6a). Die Spezialschraube für die Feder besteht aus einer amputierten M3 Schaftschraube und einer M3 Einschlagmutter. 16 x M2 x 8mm (Puffer),  8 x M2 X 5 (Kupplung)

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11. Front- und Rückwand mit Pufferbohle anbringen, (#21,22) 4 x 3mm Torx 10 Schrauben 25mm, 4 x M2 x 10mm

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12. Lampen mit Brennerattrappen (von unten einschieben) montieren, (#7,15) 4 x M2 x 8mm

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13. Leitern zur Plattform montieren, (#8) Die Leitern sind mit 1mm Drahtstiften stabilisiert. 4 x M2 x 5mm. Die Verbindung en der Leiter wurde zusammen mit 1mm Drahtstiften verleimt.

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14. Akrylglas in die „Bullaugen“ einsetzen, (#16,20,23,24)  13 x M2 x 10mm Senkkopfimbus

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15. Motorhaube ( #19) und Kabine (#20) aufsetzen.

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Die Herstellung der 1mm dünnen Fensterrahmen: Ein mit Abdeckband umklebter Block aus 10 Schichten, mit der Decoupiersäge ausgeschnitten. Alle Formen des Traktors sind von Hand bearbeitet (Feinschnittsäge, Decoupiersäge) und auf einem alten Metalldrehbank hergestellt.kein Fräsen, keine CAD!

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Massive Bauweise im Innenleben.